Heuschnupfenzeit und Hyposensibilisierung


Das Immunsystem unseres Körpers ist der beste Schutz vor Bakterien, Viren und anderen Krankheitserregern. Fremde Stoffe, die in unseren Körper gelangen, werden einfach neutralisiert und ausgeschieden. Manchmal schätzt unser Körper einen harmlosen Stoff aus der Umgebung, z.B. Pollen falsch ein: Eine unangemessen starke Abwehrreaktion wird eingeleitet. Diese Überempfindlichkeitsreaktion nennt man Allergie.

Die häufigste Form der Allergie ist eine saisonale allergische Rhinitis, die sich durch laufende Nase, juckende Augen, gerötete Schleimhäute usw. äußert. Wenn die allergische Rhinitis durch Pollen ausgelöst wird, spricht man von einer Pollenallergie (lat. Pollinosis), auch Heuschnupfen genannt. Sie fängt teilweise bereits im Feburar an und kann bis Ende Oktober andauern.

Wie äußert sich Heuschnupfen?

  • rote, juckende Augen
  • häufiges Niesen
  • laufende, juckende Nase
  • geschwollene Nasenschleimhäute
  • erschwerte Atmung
  • gerötete Haut

Die meisten Allergiker haben aber unter einer Pollenallergie zu leiden. Dabei kann es jeden, auch noch in höherem Alter ein erstes Mal treffen, eine Vorbeugung dagegen gibt es nicht.

Eine Pollenallergie muss stets behandelt werden, um einen Etagenwechsel hin zum Asthma zu vermeiden.

Wir erklären die wichtigsten Zusammenhänge und zeigen die besten Möglichkeiten zur Linderung und Behandlung der auftretenden Allergiesymptome.

Fast 50% der Pollenallergiker leiden unter Kreuzallergien

Wenngleich die Pollenallergie schon für Betroffene belastend ist, so leidet die Hälfte der Pollenallergiker unter einer zusätzlichen Kreuzallergie. Dabei reagiert man neben den Pollen auch auf Lebensmittel allergisch. Besonders häufig reagieren Birkenpollenallergiker auch auf Äpfel allergisch, weil die Allergene sich stark ähneln und das Immunsystem diese nicht unterscheidet.

Als kurzfristige Lösungsmöglichkeit bieten Ärzte eine medikamentöse Behandlung an, welche die Beschwerden bei Pollenallergikern lindern und gegebenenfalls deren Auftreten verhindern soll. Bewährt haben sich als Allergiewirkstoffe bei der medikamentösen Therapie vor allem Antihistaminika, Cromoglicinsäure, Ketotifen und Cortison. Jedoch sollte man bedenken, dass damit lediglich die Symptome bekämpft werden und man nicht gegen ein erneutes Auftreten der Pollenallergie gewappnet ist.

Dennoch bieten die Allergiepräparate der neuesten Generation in vielen Fällen eine gute Linderung.

Wer allerdings auf Dauer von jeglichen Allergiesymptomen befreit werden will, wird sich einer Hyposensibilisierung unterziehen müssen.

Hyposensibilisierung als dauerhafte Allergietherapie

Die Hyposensibilisierung, auch Desensibilisierung genannt, gilt mittlerweile als einzig wirkungsvolles Verfahren, welches die Ursache einer Pollenallergie behebt und nicht nur die Symptome bekämpft. Die Vorgehensweise bei der Hyposensibilisierung ist so, dass der Betroffene zumeist über mehrere Jahre hinweg eine bestimmte Menge der Pollen, auf die er empfindlich reagiert, unter die Haut gespritzt bekommt. Diese Menge wird immer weiter gesteigert, wodurch eine Immunität gegen die Pollen hervorgerufen werden soll.

Allergietestung


Zur Überprüfung von allergischen Reaktionen stehen verschiedene Tests zur Verfügung. Bei sämtlichen der im folgenden genannten Testverfahren handelt es sich um anerkannte Methoden (sowohl von den gesetzlichen als auch den privaten Kassen).

Pricktest

Bei diesem Test werden standardisierte Testlösungen auf die Haut gebracht, anschließend mittels einer Pricknadel die Haut minimal eingeritzt. Nach 20 Minuten wird das Testergebnis beurteilt. Mittels Pricktest können Allergien auf inhalierbare Stoffe (z.B. Pollen, Tierhaare, Schimmelpilze, Hausstaubmilben), auf Nahrungsmittel und weitere Substanzen (z.B. Latex) festgestellt werden.

Intracutantest

Bei einzelnen ausgewählten Allergenen (z.B. Hausstaubmilben, Schimmelpilze) reicht die Empfindlichkeit des Pricktest zur sicheren Einschätzung einer Allergie gelegentlich nicht aus. Beim Intracutantest werden kleine Mengen der Testlösung direkt in die Haut gespritzt. Auch hier erfolgt eine Ablesung der Reaktion nach 20 Minuten.

Epikutantest

Beim Epikutantest werden Testpflaster, die mit ausgewählten Substanzen bestückt sind, für 48 Stunden auf den Rücken aufgeklebt, Ablesung des Tests erfolgt nach 48 und 72 Stunden. Dieser Test ist besonders geeignet, um Hautreaktionen, die auf Unverträglichkeiten gegenüber Kosmetika, Arzneimitteln, Berufsstoffen Zahnsubstanzen usw. beruhen, abzuklären.

Bluttests

Ergänzend zu Hauttestungen sind häufig Bluttests sinnvoll. Schon mit einer geringen Blutmenge können die wichtigsten Allergien überprüft werden.

Wie kann man Allergien behandeln?

Bei Kontaktallergien (vgl. Epikutantest) bleibt nur die Möglichkeit, den Kontakt mit dem Allergieauslöser zu meiden. Hierbei beraten wir Sie nach einem positiven Ergebnis eines Epikutantestes.

Bei inhalativen Allergien (vgl. Intrakutantest, Pricktest) gibt es bei einigen Allergenen (Allergieauslösern) ebenfalls die Möglichkeit der Meidung des Kontaktes (z.B. Tierhaare), bei anderen Allergenen (z.B. Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare) besteht die Möglichkeit einer sogenannten Hyposensibilisierungsbehandlung, die ähnlich wie eine Impfung funktioniert. Die entsprechenden Allergene werden in steigender Dosierung unter die Haut gespritzt mit dem Ziel, die Allergieantwort abzuschwächen bzw. komplett zu reduzieren. Hierbei handelt es sich um ein bewährtes und anerkanntes Verfahren mit teils hohen Erfolgsraten. Eine entsprechende Behandlung führen wir in unserer Praxis durch. Sie wird sowohl von den gesetzlichen wie von den privaten Kassen bezahlt.